Das neue, von den ökologischen Kenntnissen, Werkstoffen und Technologien der umliegenden Naturlandschaft inspirierte Werk von Rana Begum regt die Betrachtenden dazu an, über ihre Beziehung zur natürlichen Umwelt und die umfassende Wirklichkeit des sie definierenden Wandels nachzudenken.
An zwei verschiedenen Orten werden sie eingeladen, die Residenz- und Forschungsarbeit von Rana Begum in der Umgebung zu betrachten, die ihr als Inspirationsquelle diente. Dadurch wird der unmittelbare Austausch zwischen Kunst und Landschaft begünstigt. Im Skulpturenpark der Verbier 3-D Foundation können die Besucher die neue Skulptur von Rana Begum namens «No.1387 Fence» betrachten. Der zweite Ort ist ein 5 km langer Weg zwischen den Bergbahnstationen Croix-de-Coeur und Les Ruinettes. Im Rahmen dieser Ausstellung werden Schilder und Kabinen präsentiert, die einen Einblick in den dem Werk aus dem Skulpturenpark zugrundeliegenden Schaffensprozess bieten. Diese visuelle Reise führt durch persönliche und von der Künstlerin während ihrer Residenz aufgenommene fotografische Bilder, die mit neuen Farbstudien verwoben sind, die wiederum die von ihr in Verbier und dem umliegenden Tal angetroffene Energie, Geometrie und Stofflichkeit erkunden.
Während ihrer Residenz berührte Rana Begum besonders die Art, wie die karge Landschaft sich im Laufe der Jahreszeiten und der Wetterschwankungen verändert. Der Ort ist extremen Bedingungen ausgesetzt, die den unentbehrlichen Energiefluss der Natur in Szene setzen, der Berge bei aufkommendem Nebel verschwinden lässt oder bei Schneefall und -schmelze für wechselnde Farben sorgt. Die plötzliche Anwesenheit der Skulptur, ihre Interaktion mit dem Publikum und ihre letztendliche Abwesenheit spiegeln die Zeitlichkeit ihrer Umwelt wider, die ohne nachhaltige Auswirkungen erscheint und wieder verschwindet.
Die mächtige Landschaft lädt uns ein, uns unseres Platzes in ihr bewusst zu werden. Das hat Rana Begum und ihren Mitarbeiter Steve Webb dazu bewogen, vergängliche Werkstoffe zu verwenden, die die dramatische Kulisse aufnehmen, anstatt mit ihr in Wettbewerb zu treten und somit den ihr innewohnenden Wandel betonen. Das Wechselspiel von Licht und Schatten auf den Zaunelementen sorgt für wechselnde Farbschichten, die sich nach und nach, mit den Bewegungen der Betrachtenden um die Skulptur, wandeln und Momente der Dichte schaffen.
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